Gutsch, die Schweizer Hafermilch – Der Startup-Gegenentwurf

Gutsch, die Schweizer Hafermilch – Der Startup-Gegenentwurf

Gutsch, die erste Schweizer Bio-Hafermilch ist da. Gutsch ist ein Haferdrink ohne Schnickschnack. Dieser Milchersatz ist lecker, regional und schäumbar. Die Hafermilch besteht aus 10% Bio-Hafer, 3,3% Bio-Sonnenblumenöl aus der Schweiz sowie 0,5% Salz und 1,2% Rotalgen. Und der Rest ist Wasser. Gegründet wurde Gutsch von Barist für Baristi als Genossenschaft. Neben dem der leckeren Hafermilch, die sich gut für Latte Art schäumen lässt, zeichnet sich Gutsch durch die kooperative Gründung aus.

Kooperatives Gründen und Sinnmaximierung

Vor rund zwei Jahren begann mein Partner bei den Kaffeemacher:innen Philipp Schallberger mit der Idee einer Hafermilch-Alternative zu arbeiten. In vielen Gesprächen entspann sich ein Austausch mit anderen Baristi, mit Eigentümer:innen von Cafés und Bio-Pionieren aus der Schweiz. Mit Mathias Bühler, geschäftsführender Teilhaber und Head of Coffee im Adrianos in Bern fand Philipp einen ersten Mitwirkenden. Und beide verdichteten die Idee: dieses Startup bauen wir anders, nämlich mit dem Fokus auf Kooperation, Teilhabe und gemeinsamer Sinnmaximierung.

Diesen Ansatz verfolgten die beiden Co-Geschäftsführer konsequent. Von der Kapitalbeschaffung bis zur juristischen Person sollte Gutsch eine kooperative Unternehmung aus der Café-Szene werden und auch dieser gehören. Deshalb wurde die Marke weder an das Adrianos noch die Kaffeemacher:innen gebunden, sondern stattdessen als Genossenschaft gegründet. Die acht Gründungsgenossinnen und Genossen arbeiten für Unternehmen wie ViCafe, Crowd Container oder Kaffeehaus SG.

Der Genossenschaftsbeitrag beträgt 500 Franken. Genossinnen und Genossen erhalten die Lizenz Gutsch zu beziehen, auszuschenken und weiter zu verkaufen. Die Gründer:innen haben die Abnahme der ersten Produktionsmenge garantiert. Mittlerweile sind aber so viele Anfragen eingegangen, dass die Auftaktmenge monatlich nach produziert werden muss.

gutsch hafermilch cappuccino

Die Gutsch-Genossenschaft als Startup-Gegenentwurf

Die Anfragen die seit vergangener Woche auf die Gutsch-Gründer:innen eingeprasselt sind machen deutlich: Gutsch war an der Zeit. Eine Hafermilch die nicht nur in der Schweiz produziert wird, sondern auch konsequent auf Schweizer Bio-Zutaten und Erzeugnisse setzt. Dazu ein junges Design und ein guter Auftritt. Gutsch ist nach wenigen Tagen in vielerlei Munde, wurde von zahlreichen Zeitungen aufgegriffen und wird bereits in vielen größeren Schweizer Städten ausgeschenkt.

Neben den interessierten Cafés und Handelshäusern sind auch Business Angels und Venture Capital Fonds vorstellig geworden. Sie alle sind eingeladen eine Gönner-Mitgliedschaft zu erwerben.

Gutsch ist ein Gegenentwurf zu vielen aktuellen Startups im Bewertungswettlauf, die von Funding Runde zu Funding Runde die Anteile der Gründer:innen weiter verwässern. Und gleichzeitig ist Gutsch auch nicht bootstrapped, also aus den persönlichen Finanzen der Gründer:innen finanziert.

Gründung in Verantwortungseigentum à la Purpose Economy

Der genossenschaftliche Ansatz drückt die Prinzipien der Gründung in Verantwortungseigentum aus. Durch die genossenschaftliche Gründung ist Gutsch unabhängig und ganz dem Unternehmenszweck verpflichtet. Anstatt das Gewinne abfließen oder das Unternehmen durch Verkauf oder Exit von Gründer:innen seine Ziele und Zwecke aus den Augen verliert, sind diese durch die Genossenschaftsstruktur gesichert.

Gutsch geht hier sehr weit und bindet verschieden Bedürfnissgruppen ein. Cafés, Röstereien und gastronomische Projekte können Genossinnen und Genossen werden. Privatpersonen sind eingeladen eine Gönner-Mitgliedschaft zu erwerben.

Was ist der Unterschied zwischen Hafermilch und Haferdrink?

Hafermilch ist laut EU keine Milch sondern ein Milchersatzprodukt auf der Basis von Wasser und Hafer. Deshalb darf die Hafermilch im Handel auch nicht “Milch” genannt werden. Wie schön, dass Konsumentinnen und Konsumenten das ziemlich egal ist. Denn während produzierende Unternehmen mit dem EU-Regularium konform gehen, bleibt “Haferdrink” im allgemeinen Sprachgebrauch “Hafermilch”. Und inhaltlich gibt es keinen Unterschied.

Gutsch im Handel und in der Gastronomie

Gutsch gibt es natürlich auch bei uns Kaffeemacher:innen sowohl im Café frühling als auch im Kaffeemacher Café. Darüber hinaus bieten Cafés in der ganzen Schweiz den Haferdrink im Ausschank und teilweise auch im Weiterverkauf an.

Im Auftrag abgefüllt wird Gutsch nach eigenem Rezept durch das Schweizer Familienunternehmen Soyana.

5 Kommentare

  • Hallo, wir sind ein junges, innovatives und gemeinschaftliches Landwirtschaftsprojekt: www.glueck-hof.ch. Wir sind im zweiten Jahr der Bio-Umstellung und werden dieses Jahr zum ersten Mal auch Hafer anbauen. Wir suchen nun nebst dem Direktvertrieb und der Eigenverarbeitung tolle Partner. Wir sind begeistert von eurem Konzept und würden uns freuen, wenn ihr unseren Hafer verarbeiten würdet. Wir können und auch gut vorstellen, eine gewisse Menge Hafermilch für unsere SOLAWI und den Eigenbedarf abzunehmen.
    Wir freuen uns, wenn wir das vertieft besprechen können.

    Lieber Gruss
  • Hello:-)
    Ich finde Hafermilch aus der Schweiz eine klasse Idee! Die Schweiz kann gut Hafer produzieren (gehört ja in unsere Breitengrade) und wird ja meist n nur als Flocken etc. konsumiert. Zudem gefällt mir der Genossenschaftsgedanke, wo viele Mitdenker*innen zusammen die selbe Idee verfolgen. Weiter so kreativ!
  • Liebe Laila, vielen Dank. Das kooperative an diesem Projekt macht richtig viel Freude.
  • Super Projekt. Bisher war für uns Oatly geschmacklich die beste Alternative... Aber eine regionale Bio-Hafermilch ist perfekt. Aber der Geschmack muss natürlich auch stimmen. Wird es Gutsch auch online geben (z.B. bei euch im E-Shop) oder nur stationär.

Was denkst du?